„Um mein Haus tut es mir nicht leid, um meine Kirche schon!“

Exkursion ins rheinische Braunkohlerevier der Erdkundekurse der Jahrgangsstufe EF

Wie jedes Jahr machten sich die Erdkundekurse der Jahrgangsstufe EF im Rahmen des Unterrichtsvorhabens „Woher kommt die Energie der Zukunft?“ auf den Weg in das rheinische Braunkohlerevier. Die Exkursion führte die ca. 45 Schülerinnen und Schüler in verschiedene Orte, in denen sich der Raumnutzungskonflikt um die Braunkohleverstromung zeigt. Nur drei Tage nach der Großdemonstration der „Fridays for future“ an und in den Tagebauten Hambach und Garzweiler, informierten sich die Schülerinnen und Schüler vor Ort über die verschiedenen Positionen hinsichtlich der Abholzung des Hambacher Forsts, sowie über Eingriffe des Tagebaus in die Landschaft, sowie die anspruchsvolle Aufgabe die Rekultivierung der betroffenen Gebiete. Der wohl eindrucksvollste Standort war eine Untersuchung des inzwischen nahezu vollständig umgesiedelten Ortsteils Manheim der Stadt Kerpen. Während die Bagger schon bis auf die Nachbargrundstücke der Kirche St. Albanus und Leonhardus vorgerückt waren, konnten die Lernenden noch einen Blick in das innere der dem Abriss geweihten Kirche widmen. Wie es der Zufall wollte, war ein Mitarbeiter von RWE zusammen mit einem Mitglied der Kirchengemeinde vor Ort, um die kunstvollen Fenster auszubauen, damit sie in die Kapelle im neuen „Gebetsraum“ des Umsiedlungsortes eingebaut werden können. Die sonst verschlossene Kirche, war so für die Schülerinnen und Schüler zugänglich. Im Gespräch mit dem Mitarbeiter von RWE sowie dem Mitglied der Kirchengemeinde zeigte sich die Brisanz des Themas Umsiedlung im Kontext des Braunkohletagbaus. „Um mein Haus tut es mir nicht leid, um meine Kirche schon.“, so das eindrückliche Fazit des Betroffenen. An weiteren Standorten in Neu-Etzweiler und Elsdorf wurden die Siedlungsstrukturen von gewachsenen und Umsiedlungsorten miteinander verglichen und einer kritischen Analyse unterzogen.