„Löcher- Das Geheimnis von Green Lake “
Am 19. Juni 2019 reiste die Klasse 9b ins Junge Theater nach Bonn, um sich das Theaterstück „Löcher. Das Geheimnis von Green Lake” zusammen mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Foerster und Frau Cornet anzuschauen. Den Roman hatte die Klasse zuvor im Englischunterricht gelesen. Der Bus brachte uns in 35 Minuten zur Zielhaltestelle. Allerdings war das Theater, welches im Stadtteil Beuel liegt, noch knappe 10 Minuten Fußweg entfernt. Am Theater angekommen wurden wir kurz eingewiesen (Thema: angemessenes Verhalten im Theater!) und durften bald unsere tollen Parkettplätze in den ersten beiden Reihen einnehmen. Schnell erloschen dann die letzten Lichter im Saal und die Schauspieler*innen betraten die Bühne. Das junge Publikum verfolgte aufmerksam die Vorstellung. Beeindruckend wie der Hauptdarsteller, kaum älter als wir, in der Rolle des 14-jährigen Stanley Yelnats lange Monologe hielt und (zunächst) ohne viel Requisite uns in seinen Bann zog und uns sehr lebhaft seine tragische Geschichte miterleben ließ. Als Stanley, aus armen Verhältnissen stammend, zu Unrecht beschuldigt wird, ein Paar Turnschuhe geklaut zu haben, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Strafe im Camp von Green Lake abzusitzen bzw. abzuarbeiten. Immer wieder erzählt er von einem Fluch, der seit mehreren Generationen auf seiner Familie lastet. Von diesem erzählt er auch den Jungs im Camp, die ihm skeptisch zuhören, teilweise aber Einzelheiten aus ihren eigenen Familiengeschichten erkennen. Jeden Tag müssen sie in der heißen Sonne Löcher graben, um für den Boss, eine Frau (Bösewicht des Stückes!), einen Schatz zu finden. Im Theater ist die Situation gut dargestellt, indem die zu grabenden Hohlräume durch unterschiedlich hohe Holztisch-Aufbauten angedeutet werden. Geschickt klettern die 6 Jungs rauf und runter und sind ständig in Bewegung, ständig getrieben von der Angst zu langsam zu sein und wieder mal vom Aufseher schikaniert zu werden. Zero, der Jüngste von ihnen gräbt am schnellsten. Er bietet Stanley seine Hilfe an, wenn der versucht, ihm im Gegenzug das Lesen beizubringen. Der junge Darsteller erweicht die Herzen der Zuschauer*innen. Sofort würde ihm wohl jede/r zur Hilfe eilen. In ihrer Freizeit ärgern sich die Jungs gegenseitig mit Sprüchen und kleinen Handgreiflichkeiten wie normale Schuljungs. Das macht das ganze Stück lebhaft und teenagernah.Nach der ersten Stunde des Stückes ertönt die Durchsage zur Pause. Nun verließen alle Schüler*innen der 9b und anderer Schulen den Theatersaal, um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken, bevor die zweite Hälfte des Stückes begann. Die nächsten 45 Minuten hielten erneut spannende Momente für uns bereit und das Ensemble hatte einen guten Abschluss für das Theaterstück parat. Insgesamt hätte das Stück kürzer sein können und verwirrt hat uns die Tatsache, dass einzelne Schauspieler*innen Doppelrollen spielten. Aber das ist wohl normal in kleineren Theatern. Nach dem Applaus für die Schauspieler*innen verließ die 9b das Theater nun endgültig, um sich auf den Weg zurück zur Schule zu machen, wo sie pünktlich zur Doppelstunde Französisch bzw. Latein erschien. Schließlich wiegt der kulturelle Theater-Genuss am Schulmorgen nicht den Ernst des Fremdsprachenunterrichts am Nachmittag auf!
Durch das Theaterstück konnte die 9b die Geschichte rund um den Fluch, die Freundschaft von Stanley & Zero und die Geheimnisse von Green Lake von einer ganz neuen Facette kennenlernen. Insgesamt war die Klasse sehr zufrieden mit dem Theaterstück und empfand den Tag als eine interessante Abwechslung vom Schulalltag.
von Tom Brzezinski und Max Mild / COR