Fast wie Felix Neureuther oder Lindsey Vonns
Wer schon einmal auf (Klassen-) Fahrt war, egal wohin, kennt die logistischen Herausforderungen. Ist alles Gepäck an Board, alle Einverständniserklärungen der Eltern eingesammelt, Verpflegung für die Busfahrt dabei… und, und und…Jetzt darf man sich unter der Schneesportwoche allerdings nicht irgendeine Klassenfahrt vorstellen. Denn es handelt sich eher um eine Stufenfahrt. Über 100 Schüler der Klassen 7 des GaO traten letzte Woche die Fahrt in den Schnee an. Viele von denen, ohne jegliche Wintersporterfahrung dafür aber voller Erwartungen und Vorfreude Teil eines der größten ausserschulischen Projekte des GaO zu sein.
Als alle im Bus, sitzen liegt für die „Sportkollegin in charge“ Frau Buschmann und die Fachschaft Sport schon ein Großteil der Organisation schon hinter ihr. Elternbriefe, Ski-Klamotten-Börse, Kollegenbesprechungen, Packlisten für Schüler und Lehrer sowie ein vielseitiges Programm waren erstellt, abgehalten und ausgeteilt. Nun konnte es also losgehen.
Mallnitz, ein Dorf mit 738 Einwohnern im Kanton Kärnten am Fuße des Ankogel-Gipfels ist seit nunmehr 7 Jahren das Ziel für das Mamutprojekt Schneesportwoche, das im Rahmen der sportlichen Ausbildung am GaO jedem Schüler die Möglichkeit gibt, mal Wintersport zu erleben. Der ein oder andere erfahrene Skifahrer unter Ihnen wird nun mit dem Kopf schütteln ob der schieren Anzahl der zu betreuenden Schüler. Das ist selbst bei einem Betreuungsschlüssel von 1:12 eine Herausforderung. „Sowas würde ich mir ja nicht antun“ war ein O-Ton eines Vaters zu einem Kollegen bei Abfahrt.
Auch für erfahrene Kollegen ist es jedes Jahr erneut eine Herausforderung und erfordert eben diese akribische Vorbereitung, die Frau Buschmann mit Team Jahr für Jahr investiert. An alles wurde gedacht. Kollegen, die das „Lazarett“ betreuen, leistungshomogene Skigruppen, die im Laufe der Woche neu zusammengesetzt und je nach Entwicklungsstand der Schüler flexibel umgestaltet werden sowie ein Programm, das auch für skierfahrene Schüler genug Spannung und Herausforderung bietet. Neben dem Anfängerhügel steht der ganze Farb-Reigen an Pisten zur Verfügung und Kollegen, die sich mit den Schülern auf die Piste begeben. Und das Gefühl auf der Piste Jeder hilft Jedem, alle achten aufeinander und keiner wird zurückgelassen überträgt sich in Windeseile auf die Gruppen. Auf dem Programm standen neben täglichen Skiübungen auch der Besuch des Möllntaler Gletschers, Fackelwanderungen und die berüchtigte Zimmerolympiade, deren Gewinner am letzten Tag von den Lehrern beim Abendessen bedient wurden.
Völlig klar ist, dass bei 6 Skitagen nicht am Ende 120 Felix Neureuther und Lindsey Vonns im Bus zurück sitzen, aber es lässt sich ohne Übertreibung festhalten, dass eine Woche Skifahren in Sachen praktisches Teambuilding, Verantwortungsbewusstsein und Umsicht sowie Achtung für sich und andere und nicht zuletzt sportliche Ertüchtigung keinen Vergleich scheuen muss und sich manche Klassenfahrt davon einiges abgucken kann. Klassen und Skigruppen sind zusammen- und der/die ein oder andere auch über sich hinausgewachsen.
Eine unerwartet gute Zusammenfassung der vorherrschenden Stimmung war die Antwort auf die Frage einer Kollegin: „Und?! Vermisst ihr eure Handys?“ „Häh nee wieso? Die haben wir doch gar nicht dabei!“ in dieser Aussage steckt alles drin. 6 Tage Schneesport sind ein Eintauchen in eine andere Welt und eine einzigartige Erfahrung, die den großen Aufwand, der auch zuhause betrieben werden muss, um die ausfallenden Kollegen zu vertreten, mehr als rechtfertigen. Schließlich weiß jeder, was die prägenden Erinnerungen der eigenen Schulzeit bis heute sind. Wir am GaO sind stolz darauf solche Erinnerungen generiert zu haben und auch in den kommenden Jahren die Schneesportwoche für die Klassen 7 anbieten zu können!
Von Fabian Knauss