Auf den Spuren einer schwierigen Vergangenheit: Ein Besuch im EL-DE-Haus in Köln

Mit dem Besuch des EL-DE-Hauses in Köln trafen 25 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 am Donnerstag, den 27. August unter der Leitung von Frau Dr. Claudia Kollbach und Herrn Tobias Buß erste Vorbereitungen für ihre Fahrt nach Krakau, die Ende September ansteht:

Dort nämlich werden sie im Rahmen eines reichhaltigen Programms unter anderem das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz besuchen. Um auf diesen schwierigen Gang etwas vorbereiteter zu sein, setzten sich die Krakau-Fahrer bereits im NS-Dokumentationszentrum und in der Gedenkstätte EL-DE-Haus (www.museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum) mit den Themen Judenverfolgung und Judenvernichtung auseinander – Themen, die im Curriculum des Geschichtsunterricht erst ab Mitte des Schuljahres behandelt werden. Beide Einrichtungen, sowohl das NS-Dokumentationszentrum als auch die Gedenkstätte befinden sich im EL-DE-Haus, das von 1935 bis 1945 Sitz der Kölner Gestapo war.

Im NS-Dokumentationszentrum wurden die Jugendlichen exemplarisch mit Einzelschicksalen jüdischer Mitbürger vertraut gemacht und bei der Führung erfuhren sie von den Zusammenhängen zwischen der Schreckensherrschaft der Gestapo vor Ort (d.h. hier in Köln) und der Organisation der massenhaften und industriellen Vernichtung der Juden in den Konzentrations- bzw. Vernichtungslagern. Besonders beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler zudem von den Gefängniszellen im Keller des Hauses: Hier waren zwar keine Juden inhaftiert, sondern (andere) politische Gegner des Regimes – dennoch demonstrierte auch ihr Schicksal die Willkürlichkeit des damaligen („Rechts“)-Systems. Dass auch Jugendliche hier einsaßen – so Angehörige der Edelweiß-Piraten – und Inschriften an den Kellerwänden hinterließen, hat dabei auf die Königswinterer Jugendlichen besonderen Eindruck gemacht.

Welches Ausmaß die NS-Schreckensherrschaft über die Grenzen Deutschlands hinweg angenommen hat, werden die Schülerinnen und Schüler nun während ihres Aufenthaltes in Polen erfahren.