Exkursionsbericht Biologie-Leistungskurse
Frankfurt: Senckenberg-Museum und Zoologischer Garten
Nach langer Planung und einigen kurzfristigen Aufregungen wegen der Bustermine saßen um 7.40 Uhr 55 SchülerInnen und 3 LehrerInnen in einem großen Doppelstockbus und fuhren gen Süden.
Nach überraschend glatter Fahrt trafen wir im ehrwürdigen Senckenberg-Museum in Frankfurt ein und konnten pünktlich unsere 3 parallelen Führungen antreten: Evolution der Wirbeltiere, Entstehung neuer Arten (Biodiversität) und Lebende Fossilien.
„Lucy“ begegnete uns, Australopithecus afarensis, 3,5 Mio Jahre alt und ältestes menschenähnliches Fossil. Unser Vorfahre mit Werkzeugen?
Wie und wann wurden die Federn „erfunden“? Hier die Rekonstruktionen von Sauriern mit Federn und vogelähnlichem Skelett (120 Mio Jahre), die erst vor wenigen Jahren gefunden wurden.
Die Salamander aus dem Kottenforst (Klausur 2013 und Abi 2007), Geier und Kondore (Klausur 2013), Korallenschlangen und ihre Nachahmer, Menschenaffen, Urmenschen und die gesamte Verwandtschaft von Mammut (Münsterland!) und Elefanten konnten wir in Ruhe und von allen Seiten bewundern.
Die Evolution im Abi kann kommen!
Pünktlich wie gewohnt traf sich die ganze Gruppe zur Weiterfahrt in den Zoo. Dieser war schnell gefunden, ein Parkplatz aber weit und breit nicht in Sicht. Frau Lichtwardt-Zinke spurtete zum Eingang und bekam den Hinweis auf den (einzigen?) Busparkplatz, aber Fußgängerzone, Tram und eine Baustelle ließen ihn unerreichbar erscheinen. Mit gemeinsamen Kräften fanden wir den langen Umweg um den gesamten Zoo und unser Busfahrer hatte keine Bedenken, noch halb auf der Straße stehen zu bleiben, um auf das Weichen eines Falschparkers zu warten.
Zum Glück blieb uns etwas Zeit bis zu den Führungen. So konnten wir das „Zebraflugzeug“ von Bernhard Grzimek (1945-87 Zoodirektor) und seinem Sohn Michael bewundern, mit dem sie die Serengeti erkundeten, maßgeblich zur sinnvollen Grenzziehung des Nationalparks beitrugen und mit dem Michael 1959 mit 25 Jahren tödlich verunglückte.
Die Gruppe „tropischer Regenwald“ begann natürlich dort und bekam einen sinnfälligen Eindruck von Feuchte, Wärme, Pflanzenreichtum und Akustik dieses artenreichen Lebensraums. Erst nach einiger Zeit sahen wir die Vögel in dem Freifluggehege - gehört hatten wir sie schon lange. Wie vielfältig und fremdartig die Rufe waren! Unsere Führerin erklärte überzeugend den Selektionswert der Töne.
Aber auch ein anderer Aspekt wurde überraschend deutlich: Wir sahen gerade schlüpfende bzw. ausgeschlüpfte Küken.Diese dienten aber nicht der Nachzucht, sondern als Futter. Manche fleischfressende Tiere im Zoo benötigen derartige spezielle Nahrung.
Weiter ging's im Regenwald zu unseren nächsten Verwandten! Die Gorillas wiesen uns die kalte Schulter, aber bei den Orang-Utans war etwas los. Nicht nur zeigten sie uns perfekt den Gebrauch von Händen und Füßen. Wie gewandt können sie sich an Tauen und auf Stämmen bewegen - einen zweibeinigen Gang braucht man im Regenwald nicht. Aber auch ihre Intelligenz und Neugier stellten sie unter Beweis: Langsam schlich ein Tier an das offene Drahtgeflecht oben und plötzlich sprangen die Zuschauer zur Seite: Ein kleiner Strahl schoss herunter. Wer hat hier wohl wen vorgeführt und wer hat eine bessere Schau bekommen?
Im Aquarium konnten wir unsere Diskussion von homologen und analogen Schwimmorganen fortsetzen; im Nachttierhaus fanden wir Galagos, Fingertiere und andere Lemuren aus diversen Klausuren - pardon, natürlich aus Madagaskar und Afrika.
Zum Ende des anstrengenden, eindrucksvollen Tages ließen wir uns von den Mitarbeitern des Zoos um 17.00 Uhr hinauswerfen und kamen - wieder mal pünktlich - um 19.00 Uhr in Oberpleis wieder an.
B.Durst, B.Harmeling, K.Lichtwardt-Zinke